Seit dem 20. Oktober 2008 freuen sich die Kinder und Erzieher des Waldkindergartens Alzenau über eine Besucherin aus Japan. Nachdem Moe Imoto bereits einige Wochen lang im Waldkindergarten in Bensheim/Hessen hospitierte, begleitet sie nun zwei Wochen lang die Kinder des Alzenauer Waldkindergartens.
Dank ihrer guten Deutschkenntnisse kann Moe Imoto weitestgehend in das Alltagsgeschehen des Alzenauer Waldkindergartens integriert werden. Die junge Japanerin spielt und singt mit den Kindern, erzählt ihnen Geschichten aus ihrer Heimat und berichtet über kulturelle Unterschiede.
Die 23-jährige Asiatin studiert an der Universität Gifu in Zentraljapan Agrarwissenschaften und schreibt zur Zeit an ihrer Magisterarbeit, welche sich mit der Thematik „Waldkindergarten“ sowie der unterschiedlichen Waldnutzungskultur in Deutschland und Japan beschäftigt. Neben persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen will sie auch die Ergebnisse einer Umfrageaktion, an der die Eltern der Kindergartenkinder mitgewirkt haben, in ihre Studienarbeit einfließen lassen.
Moe Imoto glaubt, dass Waldkindergärten für den Menschen einen guten Ansatz bieten, sich bereits in jungen Jahren mit Wald und Natur vertraut zu machen. Sie berichtet, dass es in Japan nur wenige Waldkindergärten gibt, wovon die meisten aus Elterninitiativen heraus entstanden sind. Obwohl es in Japan sehr viel Wald gibt, existieren dort nur wenige Waldwege und der Wald ist für Wanderer und Fußgänger kaum erschlossen. Auch ist ein großer Teil des japanischen Waldes in Privatbesitz und das Betreten verboten.
Nach Moe Imoto’s Aussage ist jedoch in Japan in den letzten Jahren ein zunehmendes Interesse der Menschen an Wald und Natur festzustellen und immer mehr Eltern fühlen sich von alternativen Erziehungsangeboten angesprochen.
Moe Imoto wird noch bis zum 31.10.2008 zu Gast in Alzenau sein.