Bürgermeister Walter Scharwies mit dem Vorsitzenden Oliver Reß und einigen Waldkindern bei der Überreichung des Umweltpreises
Als „Anerkennung für einen tätigen Einsatz im Stadtgebiet, der mittelbar oder unmittelbar dem Schutz und der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen zugute kommt“ verleiht die Stadt Alzenau Jahr für Jahr einen Umweltpreis. Gewürdigt werden damit besondere Aktivitäten in Sachen Landschafts-, Natur-, Boden- und Gewässerschutz, etc., die auch anderen als Beispiel dienen können.
Den Umweltpreis für das Jahr 2008 bekam am 26. Juli der Waldkindergarten Alzenau e.V. verliehen. Im Rahmen einer feierlichen Ehrung im Michelbacher Schlösschen, bei der auch langjährige Mitglieder des Stadtrates ausgezeichnet wurden, würdigte Bürgermeister Walter Scharwies die Bemühungen der Vereinsmitglieder.
Der Waldkindergarten Alzenau e.V. hat im Jahr 2008 vielfältige Aktivitäten durchgeführt, die in den Bereich des Umweltschutzes fallen. So wurde beispielsweise Müll gesammelt (Aktion „Sauberer Landkreis“), das Waldstück am Kindergarten von Brombeerbüschen befreit sowie ein Unterschlupf für Igel, Insekten und weitere Tiere gebaut. Auch an der Aktion „Grüne Meilen“ vom Klima-Bündnis e.V. haben die Kinder mit ihren Eltern teilgenommen.
Im Frühjahr hat der Waldkindergarten zwei Baumpflanzaktionen durchgeführt. Am 29.03.2008 haben sich Eltern und Kinder getroffen, um in einer kahlen Schneise nahe der Hütte junge Eichen, Kastanien, Buchen und Kiefern einzupflanzen, die zum Teil vom Forstamt zur Verfügung gestellt wurden. Dafür wurde zunächst mit Spaten der Boden aufgelockert, dann die Setzlinge gepflanzt und zum Teil mit einem Schutzdraht versehen.
Die Kindergartenkinder und ihre Geschwister haben mit ihren Kinderspaten und Gießkannen kräftig mitgeholfen. Den ganzen Sommer über wurden die jung gepflanzten Bäume von den Kindern gegossen.
Bei dieser Baumpflanzaktion wurden in Absprache mit dem Forstamt noch ein Teil der hinter der Hütte zu dicht beisammen stehenden Buchen von den Eltern gefällt und als Brennholz aufgearbeitet. Damit haben die verbleibenden Buchen den benötigten Platz zum Wachsen.
Am 13.5.2008 haben die Kinder gemeinsam mit ihren Erziehern Haselnusssträucher und Wildkirschen auf dem Waldstück des Kindergartens gepflanzt. Diese hatten sie zuvor im Wasser Wurzeln treiben lassen.
Diese Pflanzaktionen wurden eingebunden in die pädagogische Arbeit der Erzieher. Es ist eines der pädagogischen Ziele des Waldkindergartens, bei den Kindern die Liebe zur Natur zu fördern und ihnen beizubringen, ihre Umwelt zu pflegen und zu schützen. So haben die Kindergartenkinder gelernt, nicht nur die neu gepflanzten Bäume zu bestimmen. Sie haben Grundlagen ökologischen Ausforstens kennen gelernt und jahreszeitliche Beobachtungen von Bäumen durchgeführt. Auch wurden die neu angepflanzten Bäume beim Anwachsen beobachtet. Sehr wichtig im Kindergartenalltag sind die Regeln im Umgang mit Bäumen und anderen Pflanzen. Die Kinder haben gelernt, dass Äste nicht abgeknickt, Blätter und Rinde am Baum gelassen werden. Sie sind damit bereits im vorschulischen Alltag für ihre Umwelt sensibilisiert. Damit kommt die stattgefundene Umwelterziehung mittelbar dem Schutz und der Erhaltung des Waldes zugute.