Kleine Abenteurer treffen sich nun am Alzenauer Prischoßgelände Alzenau. Der Waldkindergarten hat einen neuen Wirkungsort gefunden: Im Alzenauer Waldstück Rothenstrauch unweit der Prischoßhalle werden ab dem 10. September die ersten Natur-Kids auf Entdeckungstour gehen. Im Gegensatz zum geplanten Michelbacher Revier sind die Jäger hier ganz auf ihrer Seite.
Fünf Wochen vor dem Start des Waldkindergartens hagelte es in Michelbach überraschend Proteste: Die Jagdpächter des für die Kinder reservierten Waldteils fürchteten plötzlich, die Kleinen könnten das Wild vertreiben. So musste sich der Verein kurzerhand mit dem Leiter des Forstamts nach einem neuen Standort umsehen.
Die ideale Alternative tat sich im südwestlich von Alzenau gelegenen Prischoßgelände auf. Das dort hinter dem Grünabfallplatz liegende Waldstück „Rothenstrauch“ entspricht allen Anforderungen eines Waldkindergartens: Es ist dank seiner vielfältigen Baum- und Bodenbeschaffenheit naturpädagogisch sehr interessant und bietet den Eltern gute Anfahrtsmöglichkeiten.
„Nun haben wir für unseren Waldkindergarten endlich einen Platz gefunden, an dem uns die Jagdpächter nicht nur akzeptieren, sondern sogar aktiv unterstützen“, freut sich die Initiatorin Anja Reß-Michaelis. „Der neue zentralere Standort in Alzenau ist zudem für Familien aus den umliegenden Stadtteilen und aus Gemeinden wie Kahl, Karlstein oder Kleinostheim leichter erreichbar.“
Nun, da die Entscheidung über das künftige Revier der kleinen Nachwuchsförster von den zuständigen Behörden schriftlich abgesegnet ist, können die engagierten Eltern und Vereinsmitglieder auch mit dem lange geplanten Aufbau der Waldhütte beginnen. Das geräumige und im Winter beheizbare Holzhäuschen wird den Kindern bei allzu schlechtem Wetter Schutz und Wärme sowie eine abgetrennte Ruheecke bieten.
Sollte einmal eine Sturmwarnung das Betreten des Waldes unmöglich machen, so würde der Kindergarten auf einen sicheren Raum in der Stadt ausweichen. „Die Eltern brauchen sich keine Sorgen um die Gesundheit ihrer Sprösslinge zu machen“, beschwichtigt die Vereinsvorsitzende Anja Reß-Michaelis skeptische Mütter und Väter. „Wir gehen kein Risiko ein. Davon abgesehen härtet das viele Spielen und Toben an der frischen Luft die Waldkinder recht gut ab. Sie werden im Allgemeinen seltener krank als andere.“ Wichtig sei nur, die Kleinen täglich mit gutem Schuhwerk, Wechselkleidung und einer gesunden vollwertigen Brotzeit auszustatten.
„Dann trotzen sie jedem Wetter und haben ihren Spaß dabei“, bestätigt auch die zukünftige Erzieherin Marie Amstätter. Man merkt, dass die junge Frau selber Freude an der Arbeit in der freien Natur hat. Am Infoabend erklärte sie den staunenden Eltern: „Waldkinder sind nicht nur gesundheitlich fit. Sie sind ausgeglichen, weil sie genug Raum zum Austoben bekommen. Sie sind sozial, weil sie viele Herausforderungen nur im Team bewältigen können. Und wenn’s doch mal laut zugeht, macht’s auch nichts, denn der Lärm verhallt einfach zwischen den Bäumen!“